Myofunktionelle Therapie – Korrektur von Muskelfunktionen

Myofunktionelle Therapie

Die Myofunktionelle Therapie, eine spezialisierte Form der logopädischen Behandlung, hat sich in den letzten Jahren als effektiver Ansatz zur Korrektur von Dysfunktionen im Bereich der Mund- und Gesichtsmuskulatur etabliert. Diese Therapieform richtet sich insbesondere an Patienten, die Schwierigkeiten in der normalen Funktion der Muskeln rund um den Mund und im Gesichtsbereich aufweisen. Die Relevanz dieser Therapie ist besonders hoch, da solche muskulären Dysbalancen oft zu weitreichenden Problemen wie Sprachstörungen, Schluckbeschwerden oder auch Zahnfehlstellungen führen können.

Was ist myofunktionelle Therapie?

Die myofunktionelle Therapie (MFT) ist eine therapeutische Methode, die sich auf die Behandlung von myofunktionellen Störungen (MFS), also Anomalien der orofazialen Muskulatur konzentriert. Sie zielt darauf ab, die Muskelfunktionen im Mund- und Gesichtsbereich so zu normalisieren, sodass eine korrekte Atmung, Schlucken, Kauen und Sprechen ermöglicht wird. Durch gezielte Übungen werden die Muskeln im Zungen-, Kiefer- und Gesichtsbereich trainiert, um eine optimale Funktion zu erreichen und beizubehalten. Dadurch können folgende Fähigkeiten (wieder-)erlernt werden:

  • Korrektur von Sprachfehlern
  • Gleichmäßige Schluckmuster
  • Nasenatmung statt Mundatmung

Die Anwendung der myofunktionellen Therapie ist besonders sinnvoll bei Kindern und Erwachsenen, die Schwierigkeiten wie Lispeln, habituelles Mundatmen, diverse Schluckstörungen oder orthodontische Probleme haben. Diese Zustände sind oft durch eine Dysbalance der Muskulatur bedingt, welche die normale Funktion beeinträchtigt.

Methoden und Techniken der myofunktionellen Therapie

Die myofunktionelle Therapie umfasst nicht nur eine Maßnahme, sondern beinhaltet viele verschiedene Übungen. Dazu zählen vor allem:

  • Atemübungen
  • Schluckübungen
  • Artikulationstherapie
  • Bewusstes Wahrnehmen der Zungenruhelage, sowie der Zungen- und Lippenmuskulatur
  • Stärkung oder Entspannung der Muskulatur im Mundraum
  • Beseitigung schädlicher Gewohnheiten

Gerade das Beseitigen schlechter Gewohnheiten und das Schlucktraining sind in der Behandlung der jungen Patienten geeignet. Um langfristige Erfolge erzielen zu können, müssen erlernte Übungen teils auch selbstständig zuhause durchgeführt werden.

Beseitigung schädlicher Gewohnheiten

In der myofunktionellen Therapie werden bereits bei Vorschulkindern schädliche Gewohnheiten wie Daumenlutschen durch den Einsatz von Mundvorhofplatten angegangen, um Zahnfehlstellungen vorzubeugen. Diese Platten unterstützen die physiologische Formung des Kieferbogens und sollten unter Aufsicht von Zahnärzten oder Kieferorthopäden verwendet werden. Bei Erwachsenen konzentriert sich die Therapie auf die Bewusstmachung und Korrektur unerwünschter Gewohnheiten, unterstützt durch Aufbissschienen und Entspannungstechniken, um die Behandlungseffekte in den Alltag zu integrieren.

Schlucktraining

Ab dem siebten Lebensjahr beginnt das Schlucktraining, das spielerisch durchgeführt wird, um Motivation zu fördern. In einem mehrstufigen Programm lernen die Patienten die richtige Zungenposition und Schlucktechnik, die durch tägliche Übungen zu Hause verstärkt wird. Ziel ist es, dass die neuen Bewegungsmuster zu normalen Alltagsgewohnheiten werden. Für jüngere Kinder werden vorbereitende mundmotorische Spiele eingesetzt, um die Wahrnehmung und Koordination der relevanten Muskeln zu verbessern.

Sensibilisierung und Training der Wahrnehmung im Mundbereich

Das Training im Bereich der Mundwahrnehmung ist zentral in der myofunktionellen Therapie. Patienten lernen, die Muskeltätigkeit und -position im Mundraum bewusst zu steuern, unterstützt durch gezielte Übungen zur Stärkung der Zungen- und Lippenmuskulatur. Dieses Training umfasst auch spezielle Schluckübungen und die Artikulationstherapie, die helfen sollen, die neu erlernten Techniken zu automatisieren und dauerhaft in den Alltag zu übernehmen.

Vorteile der myofunktionellen Therapie

Eine der deutlichsten Verbesserungen, die durch myofunktionelle Therapie erreicht werden kann, ist die Optimierung der Sprechfähigkeit. Durch das Training der Muskulatur werden Artikulation und Aussprache klarer und deutlicher, was zu einer verbesserten Kommunikationsfähigkeit führt. Gerade für Kinder bedeutet dies ein Zuwachs von Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein.

Nicht nur in der Logopädie, sondern auch in der Zahnmedizin spielt die myofunktionelle Therapie eine wichtige Rolle. Sie hilft, zahnmedizinische Probleme, die durch eine fehlerhafte Zungenlage oder Schlucktechnik entstehen können, vorzubeugen oder zu korrigieren.

Ihre Logopädiepraxis in Greven, Münster und dem Münsterland

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