Zeit ist der größte Feind nach dem Auftreten eines Schlaganfalls. Eine Behandlung und medizinische Versorgung müssen möglichst zeitnah erfolgen, um langfristige Folgen so gering wie möglich zu halten. Ansonsten sterben Gehirnzellen ab und können vom Körper nicht wieder vollständig hergestellt werden. Dadurch kommt es zu irreversiblen Schädigungen des Gehirns, die dazu führen können, dass von dem Betroffenen einfachste alltägliche Aufgaben nicht länger selbstständig durchgeführt werden können. Maßnahmen, die in den ersten drei Stunden nach dem Auftreten des Schlaganfalls angewandt werden, sind dabei am erfolgversprechendsten.
Auch mit Sprachübungen sollte nach Stabilisation des Zustandes unmittelbar begonnen werden. Denn: Betrifft das Absterben der Hirnregionen das Sprachzentrum, führt das zu deutlichen Einschränkungen der Sprache.
Ein Schlaganfall wird dadurch verursacht, dass sich die Blutgefäße im Gehirn verschließen oder sie platzen können. Geschieht dies, kann das Gehirn nicht länger ausreichend mit Blut versorgt werden. Im schlimmsten Fall entstehen dadurch lebensbedrohliche Einschränkungen. Da ein Schlaganfall zumeist plötzlich und ohne deutliche Ankündigungen auftritt, kommt die Hilfe manchmal zu spät. Die Folgen die dabei für das Gehirn auftreten, sind je nach Person unterschiedlich. Das hängt davon ab, in welcher Region und in welchem Umfang Gehirnzellen abgestorben sind, es also zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff gekommen ist. Das jeweilige Störungsmuster ist demnach bei jedem Patienten individuell.
Eine häufig auftretende Schädigung in Folge eines Schlaganfalls ist die Lähmung einer oder mehrerer Partien, die sich auf der gleichen Körperseite befinden. Man spricht in diesem Zusammenhang daher von einer Hemiparese, auch Halbseitenlähmung genannt. In den Körperteilen, die von der Lähmung betroffen sind – dazu können Gesicht, Arm und Bein gehören – ist zusätzlich oft die Empfindung gestört. Davon betroffen ist jeweils die gegenseitige Körperhälfte, das heißt, die die nicht durch die Hirnschädigung in ihrer Funktion eingeschränkt ist.
Bei einer Hirnschädigung auf der linken Seite, können bei den Betroffenen oftmals Sprachstörungen entstehen. Diese werden auch als Aphasie bezeichnet. Je nach Stärke der Störung haben Personen teilweise Schwierigkeiten bei der Wortfindung, es sind jedoch ebenfalls Fälle bekannt, bei denen es zu einem kompletten Verlust der Sprachfähigkeit kommt. Zusätzlich sind Einschränkungen bei der Fähigkeit von Schreiben, Rechnen und Lesen möglich.
Zusätzlich kann auch das Sprechen aufgrund von Lähmungen eingeschränkt werden. Grund dafür ist eine Lähmung der Sprechmuskulatur, die sich negativ auf die Aussprache sowie die allgemeine Stimmgebung des Patienten auswirken. Es entsteht eine Sprechstörung, die unter dem Begriff Dysarthie bekannt ist.
Bei der Behandlung von Einschränkungen des Sprachzentrums, kann eine logopädische Therapie helfen. Wie zuvor erwähnt, sollten erste Sprachübungen möglichst kurzfristig nach dem Schlaganfall mit dem Betroffenen durchgeführt werden. Auch während der Regeneration sollten die Patienten bereits sprachlich gefordert, aber auch unterstützt und motiviert werden. Besonders bei Sprachfähigkeiten, die im Alltag benötigt werden.
Sollten Sprach- oder Sprechstörungen aufgetreten sein, ist eine gezielte logopädische Therapie, nach ein bis zwei Monaten, ratsam. Diese wird speziell und individuell an die Störungen angepasst, um die sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten des Betroffenen zu verbessern. Zunächst erfolgt zumeist eine Übungsphase, anschließend wird versucht, die Erfolge in den Alltag zu integrieren sowie Strategien dafür zu entwickeln. Dabei nehmen auch Angehörige eine zentrale Rolle ein. Sie sollten versuchen, dem Betroffenen weiterhin ein kommunikatives Umfeld zu ermöglichen und seine sozialen Kontakte fördern.
Da eine Aphasie jedoch teilweise gemeinsam mit einer Störung in der Planung der Sprechvorgänge (Sprechapraxie) auftritt, kann das Ausmaß nicht von Beginn an richtig eingeschätzt werden. Dies führt dazu, dass in schweren Fällen Verbesserungen erst nach einem Jahr sichtbar sind. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Rehabilitation ein sehr langwieriger Prozess ist, bei dem auch nach zehn Jahren noch Erfolge auftreten können.
In Ihrem Umfeld ist eine Person nach einem Schlaganfall von Sprach- und /oder Sprechstörungen betroffen? Sie benötigen Unterstützung dabei, haben noch weitere Fragen zum Therapieablauf oder allgemein zum Bereich der Logopädie? In der Logopädie Praxis Jopp beraten und informieren wir Sie gerne.
Rufen Sie uns einfach an und machen Sie einen Termin aus!
Wir behandeln in unserer Logopädie Praxis Jopp in Greven auch Patienten aus den umliegenden Städten und Kreisen Osnabrück, Münster, Emsdetten, Steinfurt, Nordwalde, Hasbergen, Lengerich und anderen Orten.