Poltern – eine noch wenig erforschte Redeflussstörung

Das Poltern ist eine noch wenig erforschte Redeflussstörung des Menschen. Auch über die Ursachen herrscht noch Uneinigkeit. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass das Poltern erblich bedingt ist oder durch eine neurologische Erkrankung ausgelöst wird.

Auf dem ersten Blick ist das Poltern schwierig vom Stottern abzugrenzen. Die Kennzeichen der Redeflussstörung sind vielfältig, sodass die Störung nicht anhand eines prägenden Merkmals festgemacht werden kann. Es wird vermutet, dass Prozesse zwischen dem Sprechapparat und dem Gehirn unkoordiniert und damit gestört sind. Bedeutend ist die Diskrepanz der Geschwindigkeit der Gedanken und der tatsächlichen Umsetzung in Sprache. Das Denken geht also derartig schnell, dass die Muskulatur des Sprechvorgangs nicht hinterherkommt und die Wörter ineinander überfließen. Die Sprache wird somit uneindeutig und unrhythmisch.

Für die Diagnose des Polterns sollte dennoch mindestens eines der folgenden Kernsymptome auffällig sein:

  • hohes und/oder schwankendes Sprechtempo
  • auffällige Lautbildung, undeutliches Sprechen
  • Auffälligkeiten der Sprachinhalte

Typische Anzeichnen sind unter anderem Verschmelzungen und das Auslassen von Lauten, Silben und Worten bis hin zu ganzen Satzabbrüchen, beziehungsweise der Aneinanderreihung von vielen Nebensätzen ohne erkennbar roten Faden. Polternde haben dabei häufig wenig Einfluss auf das Gesprochene und können dieses auch nur schlecht beobachten, sodass die Störung den Patienten in den meisten Fällen nicht bewusst ist.

Poltern tritt häufig bereits in der Kindheit auf, wird mit der Pubertät zunehmend stärker und kann zu einem ständigen Begleiter im Erwachsenenalter werden. Die Redeflussstörung kann aber auch erst deutlich später auftreten.

Ab wann ist eine Therapie sinnvoll?

Grundsätzlich ist eine Therapie immer dann sinnvoll, wenn sich der Patient von der Störung im alltäglichen Leben negativ beeinflusst fühlt. Ist demnach die Kommunikationsfähigkeit derart beeinträchtigt, dass der Gegenüber einen nicht versteht oder der Dialog gar in Missverständnissen endet, kann eine Therapie in Betracht gezogen werden. Bleibt die Redeflussstörung nämlich unbeaufsichtigt, kann es letztlich zu Sprechängsten und anderen psychologischen Auffälligkeiten kommen. Ein erstes Beratungsgespräch bei einer Logopädin oder Logopäden bringt Ihnen in diesen Fällen Klarheit.

Wie sieht die Therapie aus?

Da das Poltern noch derart unerforscht ist, werden in der Therapie meist verschiedene Behandlungsansätze miteinander kombiniert. Wichtig ist, dass sich der Therapieplan an die individuelle Situation anpasst und im Vorfeld festgestellt wird, ob weitere Störungen vorliegen. Polternde können im Anschluss daran lernen, wie sie in anspruchsvollen Situationen das Poltern kontrollieren können. Da es sich vielmehr um eine Störung in der gedanklichen Vorbereitung der Sätze als im Sprechvorgang selbst handelt, kommt es in der langfristigen Überwindung des Polterns insbesondere auf den Betroffenen selbst an.

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