Lispeln ist eine häufige Sprechstörung, die vor allem in der Kindheit auftritt, aber auch Erwachsene betreffen kann. Dabei wird der „s“-Laut auf eine fehlerhafte Weise ausgesprochen, was zu einer verzerrten oder zu weichen Lautbildung führt. Doch es besteht kein Grund zur Sorge, denn die Logopädie bietet weitreichende Ansätze zur Behandlung.
Sigmatismus, auch als Lispeln bekannt, ist eine Sprechstörung, die durch eine fehlerhafte Artikulation des Lautes „s“ gekennzeichnet ist. Menschen, die lispeln, haben Schwierigkeiten, den „s“-Laut korrekt zu bilden, was sich in einer veränderten Lautproduktion äußert. Statt des scharfen „s“ wird häufig ein zischender, weicher Laut erzeugt. In einigen Fällen kann der „s“-Laut durch ein „sch“-ähnliches Geräusch ersetzt werden oder sogar vollständig verloren gehen.
Insbesondere Kinder im Vorschul- oder Grundschulalter haben oft Sigmatismus, da sie noch nicht die vollständige Kontrolle über ihre Sprechorgane haben. In vielen Fällen handelt es sich um eine vorübergehende Phase in der Sprachentwicklung, die sich oft mit dem Älterwerden von selbst wieder regelt. Dennoch kann Sigmatismus auch bestehen bleiben, wenn sich die Sprachfähigkeiten nicht wie erwartet entwickeln.
Bleibt das Lispeln über das Kindesalter hinaus bestehen, kann dies negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Kommunikation haben. Es bestehen Schwierigkeiten, sich verbal auszudrücken und soziale Situationen können eine verunsichernde Wirkung haben. Eine gezielte sprachtherapeutische Intervention hilft dabei, die Lautbildung zu korrigieren und die sprachliche Entwicklung zu fördern, sodass mögliche kommunikative oder psychosoziale Probleme vermieden werden.
Die Ursachen für das Lispeln können vielfältig sein und sowohl anatomische als auch funktionelle Faktoren umfassen. Häufig treten sie bereits in der frühen Sprachentwicklung auf und können durch eine Reihe von Einflüssen bedingt sein.
Es gibt Hinweise darauf, dass Lispeln in einigen Fällen vererbt werden kann. Wenn ein Elternteil oder ein Geschwisterkind eine ähnliche Sprechstörung hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch das Kind betroffen ist. Allerdings spielen neben genetischen Faktoren auch Umweltfaktoren eine Rolle, sodass nicht jedes Kind, dessen Eltern lispeln, zwangsläufig ebenfalls lispeln wird.
Der Sigmatismus äußert sich in verschiedenen Formen, die sich hauptsächlich in der Art und Weise unterscheiden, wie der „s“-Laut fehlerhaft gebildet wird. Die häufigsten Formen des Sigmatismus sind der Sigmatismus interdentalis, der Sigmatismus addentalis und der Sigmatismus lateralis. Jede dieser Formen hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale.
Der Sigmatismus interdentalis ist die häufigste Form des Lispelns. Bei dieser Variante wird der „s“-Laut produziert, indem die Zunge zwischen den oberen und unteren Zähnen hindurchschiebt. Der Laut klingt dadurch weich und zischend, was den typischen Lispellaut verursacht. Dies passiert oft, wenn die Zunge nicht korrekt hinter den oberen Schneidezähnen positioniert wird, sondern stattdessen nach vorne zwischen die Zähne gelangt. Diese Form tritt besonders häufig bei jüngeren Kindern auf, die sich noch in der Phase der Sprachentwicklung befinden und die korrekte Lautbildung noch nicht erlernt haben.
Beim Sigmatismus addentalis wird der „s“-Laut ebenfalls fehlerhaft gebildet, allerdings wird die Zunge bei dieser Form der Artikulation nicht zwischen den Zähnen platziert, sondern sie wird an den oberen Zähnen oder direkt hinter den Zähnen positioniert. Der Laut wird dadurch weniger scharf und klingt etwas stumpfer. Diese Art des Lispelns ist weniger auffällig als der interdentalische Sigmatismus, da der Laut nicht so stark verzerrt wird, aber dennoch kann die Aussprache des „s“ unklar und undeutlich wirken. Diese Form tritt seltener auf, kann aber auch durch falsche Sprechgewohnheiten oder eine ungenaue Zungenposition entstehen.
Beim Sigmatismus lateralis wird der „s“-Laut durch eine fehlerhafte Zungenposition erzeugt, bei der die Zunge nicht in der Mitte des Mundes, sondern an den Seiten des Gaumens anliegt. Dabei kann der Luftstrom seitlich entweichen, was dazu führt, dass der „s“-Laut schmatzend oder nasal klingt. Der Sigmatismus lateralis ist weniger verbreitet, kann aber in schwereren Fällen zu einem besonders stark veränderten Klang des „s“-Lautes führen. Diese Form des Lispelns ist häufig mit einer ungenauen Kontrolle über die Zungenbewegung oder der falschen Zungenhaltung während des Sprechens verbunden.
In der Logopädie wird das Lispeln gezielt behandelt, um eine korrekte Lautbildung zu erreichen. Die Behandlung richtet sich nach der Art des Lispelns und wird individuell angepasst. Hier sind die wichtigsten Vorgehensweisen in der logopädischen Therapie:
Auch Erwachsene können lispeln, obwohl es seltener ist als bei Kindern. Bei Erwachsenen kann das Lispeln entweder bereits aus der Kindheit bestehen geblieben sein oder sich im späteren Leben entwickeln. Das Lispeln kann dann durch körperliche Veränderungen, wie z.B. Zahnprobleme, eine falsche Zahnstellung oder das Verlust von Zähnen, entstehen. Es gibt auch Erwachsene, die aufgrund von neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen, die die Sprechmuskulatur betreffen, Lispeln entwickeln.
Unabhängig vom Alter kann Lispeln bei Erwachsenen ebenso durch logopädische Therapie behandelt werden. Die logopädische Behandlung fokussiert sich auf die Korrektur der Zungenposition und der Lautbildung, was auch bei Erwachsenen erfolgreich sein kann. Wenn das Lispeln bei einem Erwachsenen z.B. durch eine falsche Zungenbewegung oder durch eine ungenaue Artikulation entsteht, helfen logopädische Übungen, die korrekte Lautbildung wiederherzustellen. In jedem Fall ist es nie zu spät, um das Lispeln zu behandeln und die Sprachfähigkeit zu verbessern.
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