Der Kehlkopf ist Teil des Atemtrakts und für die Stimme verantwortlich. Durch das Regulieren der Atemluft werden beim Sprechen verschiedene Töne erzeugt. Eine Kehlkopflähmung führt daher in den meisten Fällen zu großer Beeinträchtigung für Betroffene und bringt eine Verringerung der Lebensqualität mit sich.
Bei einer Kehlkopflähmung (Laryngoplegie/Laryngoparalyse) ist die Kehlkopfmuskulatur gelähmt. Betroffene Patienten leiden an Sprech- und Atemschwierigkeiten und haben Probleme bei der Nahrungsaufnahme. Das liegt daran, dass der Kehlkopf nicht nur als wichtiges Stimmorgan fungiert, sondern in funktionstüchtigem Zustand die Luftröhre bei der Nahrungsaufnahme vor dem Einlass von Speisestücken schützt.
Verursacht wird eine solche Lähmung in den meisten Fällen durch eine Hirnschädigung, die eine Fehlstellung der Stimmbänder mit sich bringt.
Der zehnte Hirnnerv (Nervus laryngeus recurrens) ist für die Steuerung der Kehlkopfmuskulatur verantwortlich. Eine Schädigung dieses Nervs ist die häufigste Ursache einer Kehlkopflähmung. Doch es gibt auch andere Ursachen für diese Erkrankung, wie operative Eingriffe an der Schilddrüse oder Kehlkopfspiegelungen, bei denen die direkt am Kehlkopf sitzenden Nerven verletzt werden. Lähmungserscheinungen an der Kehlkopfmuskulatur können darüber hinaus bei starken Entzündungen im Bereich des Halses die Folge sein oder durch tumoröse Veränderungen auftreten. Eine eher seltene Ursache sind Unfälle bei denen der Hals verletzt wird oder ein Schlüsselbeinbruch erfolgt.
Die Kehlkopfmuskulatur kann einseitig oder beidseitig gelähmt sein, wobei eine einseitige Lähmung deutlich harmloserer ist. Je nach Schweregrad der Kehlkopflähmung treten dabei unterschiedliche Symptome auf.
Hinzu kommt, dass Patienten die Einnahme von Nahrung und Flüssigkeit schwer fällt und daher zu Untergewicht und Dehydration neigen. Da der Kehlkopf nicht mehr vollständig funktionstüchtig ist und viele Betroffene unter Schluckstörungen leiden, kann es außerdem dazu kommen, dass Speiseteile beim Essen in die Lunge gelangen und dadurch eine Lungenentzündung hervorgerufen wird.
Die Kehlkopflähmung kann eine mögliche Lähmung benachbarter Körperregionen mit sich bringen. Die Folgen einer Kehlkopflähmung führen demnach zu einer starken Einschränkung der Erkrankten im Alltag und erfordern begleitende Hilfe durch Außenstehende.
Meist reicht eine Schilderung der charakteristischen Symptome als ärztliche Diagnose aus. Um den Beeinträchtigungsgrad und die Stellung der Stimmbänder festzustellen, wird häufig eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) durchgeführt.
Ist ein Tumor Ursache für eine Kehlkopflähmung, werden bildgebende Untersuchungsmethoden angewendet. Dazu gehört das Erstellen eines Röntgenbilds oder Computertomographie (CT).
Welche Behandlungsmethoden angewendet werden, ist vom Schweregrad der Kehlkopflähmung und den Ursachen der Erkrankung abhängig.
In manchen Fällen reicht eine medikamentöse Therapie, die entzündungshemmend bei bakteriellen Infektionen wirkt.
Die logopädische Sprachtherapie ist eine oft erfolgreiche Behandlungsmaßnahme: Dabei wird der betroffene Stimmbandmuskel in Bewegung gehalten, während der gesunde Muskel trainiert wird. Dies führt nicht nur zu langfristigen Erfolgen, sondern wirkt auch gegen den akuten Schmerz.
In besonders schweren Fällen ist ein operativer Eingriff allerdings unabdingbar. Sollte die logopädische Therapie keine Erfolge mit sich bringen und die Beschwerden langanhaltend bestehen bleiben, können im Zuge eines operativen Eingriffs die Stimmbänder verlagert werden. So kann die Sprache verbessert und eine ungehinderte Atmung ermöglicht werden.
Sollten Erkrankte an akuter Atemnot leiden, wird ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) angewandt, bei dem eine Kanüle in die Luftröhre eingesetzt wird. Dadurch wird eine sichere Sauerstoffversorgung des Patienten gewährleistet.
Im Allgemeinen gilt, dass die Therapie einer Kehlkopflähmung möglichst frühzeitig einsetzten sollte, um die Erfolgschancen zu steigern. Und auch das Schonen der Stimme ist in jedem Fall eine hilfreiche Maßnahme.
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