
Die Neurofunktionstherapie NF!T® ist ein therapeutisches Konzept zur Behandlung funktioneller Entwicklungsstörungen auf sensorischer und motorischer Ebene. Entwickelt wurde die Methode von der Logopädin Elke Rogge mit dem Ziel, grundlegende Fähigkeiten des Körpers über strukturierte Bewegungsmuster zu fördern. Die Therapie richtet sich an Kinder und Erwachsene gleichermaßen und wirkt ganzheitlich auf Körper, Mund, Hände und Augen.
NF!T® ist die Abkürzung für die von Rogge entwickelte Neurofunktionstherapie, ein modernes Therapiekonzept, das sich an der natürlichen frühkindlichen Entwicklung orientiert. Ziel ist es, durch gezielte, wiederholte Bewegungsübungen die neurologische Reifung zu fördern. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass viele funktionelle Störungen auf nicht ausreichend durchlaufene Entwicklungsschritte zurückzuführen sind.
Die Therapie setzt auf einfache, natürliche Bewegungsmuster wie Krabbeln, Saugen, Drehen, Greifen oder Fixieren. Diese Muster werden gezielt genutzt, um die neuronale Vernetzung zu stärken. Dabei erfolgt bewusst der Verzicht auf sprachliche Anleitung. Stattdessen funktioniert die Therapie über Bewegung, Rhythmus, Berührung und Nachahmung. Diese nonverbalen Reize aktivieren das zentrale Nervensystem.
NF!T® eignet sich sowohl für Kinder mit Entwicklungsverzögerungen als auch für Erwachsene mit funktionellen Einschränkungen. Auch bei neurologischen Erkrankungen kann die Methode erfolgreich eingesetzt werden. Die Therapie wird individuell angepasst und kann in einzelnen Modulen oder als Gesamtkonzept durchgeführt werden. Im Fokus stehen die Module Augen, Mund, Hände und Körper. Die Methode wirkt über die sensorische und motorische Ebene auf Wahrnehmung, Haltung, Sprache und Verhalten. NF!T® ist damit ein universell einsetzbares, ganzheitliches Konzept und ihre Anwendung erfolgt in Praxen, Kliniken, Frühförderstellen oder auch im häuslichen Umfeld.
Die NF!T® gliedert sich in vier Hauptmodule, die je nach Bedarf einzeln oder in Kombination angewendet werden.
Augen: Im Modul Augen werden Blicksteuerung, Augenbeweglichkeit und visuelle Wahrnehmung trainiert. Ziel ist es, die Koordination der Augen zu verbessern und das gezielte Sehen zu fördern. Dies ist besonders wichtig für Kinder mit Leseproblemen oder für Menschen mit visuellen Verarbeitungsschwächen. Übungen wie das Folgen von Bewegungen oder gezieltes Fixieren unterstützen die Augenmotorik. Auch bei Gleichgewichtsstörungen oder Aufmerksamkeitsproblemen kann dieses Modul wirksam sein.
Mund: Das Modul Mund behandelt Funktionen wie Saugen, Schlucken, Kauen, Beißen und Atmen. Diese grundlegenden Bewegungen sind zentral für Sprache, Essverhalten und die Entwicklung des Kiefers. Gezielte Übungen stärken die Mundmotorik und verändern ungünstige Verhaltensmuster wie offene Mundhaltung oder Mundatmung. Auch Begleiterscheinungen wie Zähneknirschen oder falsche Schluckmuster werden berücksichtigt.
Hände: Im Händemodul liegt der Fokus auf Feinmotorik, Koordination und gezieltem Greifen. Kinder mit Schwierigkeiten beim Schreiben oder Malen sowie Erwachsene mit reduzierter Fingerfertigkeit profitieren von den Übungen. Die Entwicklung der Handmuskulatur, das gezielte Führen von Bewegungen und die Förderung der sensiblen Wahrnehmung stehen im Mittelpunkt. Ziel ist eine bessere Kontrolle der Hand- und Fingerbewegungen im Alltag.
Körper: Das Körpermodul greift Bewegungsabläufe aus der frühkindlichen Entwicklung auf. Übungen wie Rollen, Krabbeln oder Balancieren fördern Gleichgewicht, Körperhaltung und Koordination. Eine stabile Körperbasis wirkt sich positiv auf Sprache, Aufmerksamkeit und Gesamtverhalten aus. Das Körperbewusstsein wird gestärkt und Bewegungsunsicherheiten werden reduziert.
Die Neurofunktionstherapie findet seinen Einsatz in verschiedenen Altersgruppen und bei vielfältigen Störungsbildern.
Bei Kindern kommt sie besonders bei Sprachentwicklungsverzögerungen, Artikulationsstörungen und orofazialen Problemen zum Einsatz. Dazu zählen offene Mundhaltung, falsche Schluckmuster, Daumenlutschen oder Nägelkauen. Auch bei motorischen Entwicklungsverzögerungen, Gleichgewichtsstörungen oder Haltungsschwächen kann NF!T® hilfreich sein. In der Schule profitieren Kinder mit Lese- oder Konzentrationsproblemen von der Verbesserung der Blicksteuerung und Körperwahrnehmung.
Jugendliche mit funktionellen Problemen im Kieferbereich, zum Beispiel in Begleitung einer kieferorthopädischen Behandlung, erhalten durch die Mundtherapie eine wertvolle Unterstützung. Auch bei Spannungskopfschmerzen oder Zähneknirschen kann die Methode hilfreich sein. Erwachsene mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson nutzen NF!T® zur Wiederherstellung verloren gegangener Funktionen.
Ein großer Vorteil liegt in der Anwendbarkeit bei Menschen ohne aktive Sprache, da die Therapie nicht auf sprachlicher Kommunikation basiert, sondern auf körperlichen Impulsen und Nachahmung. Auch in der Frühförderung findet NF!T® zunehmend Anwendung, um die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern gezielt zu begleiten. Die Einsatzbereiche sind breit und individuell anpassbar.
Sie möchten mehr über die Neurofunktionstherapie (NF!T®) erfahren? Sie benötigen Unterstützung oder haben weitere Fragen im Bereich der Logopädie? In der Logopädie Praxis Jopp beraten und informieren wir Sie gerne.
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Wir empfangen in unserer Logopädie Praxis Jopp in Greven auch Patienten aus den umliegenden Städten und Kreisen Osnabrück, Münster, Emsdetten, Steinfurt, Nordwalde, Hasbergen, Lengerich und anderen Orten.
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